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  • Writer's picturejanice.allermann

Mit schwierigen Personen umgehen. Radikales Mitgefühl.

Wie gehst du mit schwierigen Menschen um? Meidest du sie einfach, indem du weniger bzw. gar keine Zeit mit ihnen verbringst? Verbannst du sie aus deinem Leben und tust so als ob sie nicht existieren würden?


Was, wenn du sie nicht meiden oder aus deinem Leben verbannen kannst? Was, wenn diese schwierige Person jemand ist, den du immer wieder triffst. Vielleicht ist es dein Kollege, dein Chef, jemand in deinem weiteren Freundeskreis, dein Mitbewohner, dein Lebensgefährte, dein Ehepartner.


Manchmal besteht nicht die Möglichkeit eine ungesunde Beziehung zu verlassen; manchmal bist du durch bestimmte Umstände gezwungen in der Situation mit dieser schwierigen Person zu bleiben.



Dies passiert zurzeit in unserer WG. Ich lebe mit zwei Leuten, einer davon ist gerade erst Anfang September eingezogen. Ich gehe hier nicht ins Detail bezüglich der Ereignisse. Zusammenfassung: Vieles ist falsch gelaufen zwischen unserem neuen Mitbewohner und meiner anderen Mitbewohnerin und mir; so falsch, dass es sich nicht mehr reparieren lässt.


Inzwischen wissen wir, dass er Ende dieses Monats ausziehen wird. Was für eine Erleichterung.


 

Die letzten Wochen waren ein echter Kampf für mich. Ein Kampf des für mich selbst Einstehens ohne dabei defensiv zu werden und ohne anzugreifen. Ein Kampf zwischen Grenzen für mich setzen und gleichzeitig ein offenes Herz gegenüber meinem Mitbewohner zu bewahren.


Es gab Momente, in denen ich ihn einfach anschreien und ihm eine runterhauen wollte. Ich fühlte, wie ich beinahe zurück in alte aggressive Verhaltensmuster rutschte. Das Bedürfnis auf alte Gewohnheiten zurückzugreifen wurde so stark, dass ich einige Male das Zimmer verlassen musste, um nicht wieder zurück in die Falle meiner alten Wut- und Aggressionsreaktion zu fallen.


Die ganze Situation fühlte sich fast wie ein Test ein. Als ob das Universum mir diesen neuen Mitbewohner geschickt hat, um zu testen, wie ich reagiere.



Stört diese Situation meinen inneren Frieden?


Kehre ich zu alten wuterfüllten Reaktionsmustern zurück?


Gibt es mir das Gefühl von Unruhe und Rastlosigkeit?


Oder: Behalte ich meinen inneren Frieden?


Finde ich neue Wege, um mit der Situation umzugehen?


Handle ich aus Liebe und Mitgefühl?


 

Ich glaube (ich weiß ganz fest für mich), dass wir tief im Inneren alle gleich sind, wir alle sind Licht, wir alle sind Liebe. Es gibt keinen Unterschied zwischen dir und mir, zwischen jemandem den ich mag und jemanden den ich schwierig finde. Dieselbe Energie fließt durch uns alle hindurch; die Unterschiede erscheinen nur hier in der physischen Welt auf der materiellen Ebene.


Vielleicht hört sich das für dich nach zu viel an. Um es mit weniger spirituellen Worten zu sagen:


Wir gleichen uns alle in unserem Bedürfnis nach Liebe. Alles was wir tun, tun wir entweder weil wir geliebt werden wollen oder weil wir vermeiden wollen, nicht geliebt zu werden (zu vermeiden nicht geliebt zu werden bedeutet nicht automatisch, dass man geliebt wird; es bedeutet vielleicht nur, dass man keinen Hass oder Leid erfährt).


Häufig sind wir durch Angst motiviert, die Angst davor nicht geliebt zu werden. Beim Erwachsenwerden fingen wir an bestimmte Dinge über uns für wahr zu halten, welche in unserem Erwachsenenleben dazu führen, dass wir uns auf bestimmte Art und Weise verhalten, wenn wir uns bedroht fühlen (wenn sich unser Ego bedroht fühlt). Wir haben Mauern um uns gebaut, um unser Herz gebaut. Wir glauben, dass dies uns schützen; in Wahrheit halten sie uns aber vom Erleben wahrer Liebe ab.



Und so gehe ich die gegenwärtige Situation mit meinem Mitbewohner an: Obwohl wir unsere Meinungsverschiedenheiten hier in der physischen Welt haben und wir vielleicht nicht zueinander finden, sind wir noch immer gleich. All das was er sagt und tut resultiert aus seinem Bedürfnis sich selbst zu verteidigen. Er kann nur so reagieren wie er reagiert, da dies sein Weg ist für sich selbst einzustehen. Darunter liegt eine tiefe Verletztheit. Er, wie jeder andere von uns auch, sucht nach Liebe; und wenn er keine Liebe finden kann, möchte er wenigstens nicht verletzt werden.


Ihn als jemanden zu sehen, der genau wie ich auf der Suche nach Liebe ist (und versucht nicht verletzt werden), hilft mir sehr meinen inneren Frieden zu bewahren.

In ihm das Licht zu sehen, dass wir alle teilen, lässt mich Liebe und Mitgefühl für ihn empfinden. Mitgefühl selbst dann, wenn er mich reizt; Mitgefühl besonders dann – radikales Mitgefühl. Dies ist mein Versprechen mir selbst gegenüber im Umgang mit schwierigen Personen.



 

Wie gehst du mit schwierigen Menschen um?


Hör dir die dazu passende Meditation (ENGL) auf Insight Timer oder auf meinem YouTube-Kanal an.

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